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Kennen Sie das? Die Sonne knallt ins Wohnzimmer, die Wohnung heizt sich auf, und abends fühlt sich jeder Blick von draußen wie ein kleines Scheinwerferlicht an. Also: Rollladen her. Sie suchen sich online etwas aus – und zack, ein kleiner Messfehler oder die falsche Ausführung, und der Ärger ist groß.
Genau da helfe ich Ihnen. Ich arbeite seit vielen Jahren mit Rollläden und sehe immer wieder dieselben Bestellfehler. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen ganz konkret, **welche 5 Fehler Sie beim Konfigurieren und Bestellen eines Rollladens unbedingt vermeiden sollten** – egal ob für Renovierung, Neubau oder Design-Fassade.
Das Wichtigste in Kürze:
- Fehler Nr. 1: Falsches System wählen (Vorbau vs. Unterputz) – passt dann weder optisch noch technisch.
- Fehler Nr. 2: Maße falsch genommen – ein paar Millimeter können über „läuft perfekt“ oder „klemmt ständig“ entscheiden.
- Fehler Nr. 3: Material und Lamellenprofil unterschätzen – billige PVC-Panzer verformen sich schnell.
- Fehler Nr. 4: Bedienung & Motorisierung nicht durchdenken – späteres Nachrüsten wird teurer.
- Fehler Nr. 5: Einbau-Situation (Wärmedämmung, Sturmhärte, Einbruchschutz) ignorieren.
Checkliste: Ist Ihr neuer Rollladen richtig konfiguriert?
- ✅ System gewählt? Vorbaurollladen für Renovierung, Unterputzrollladen für Neubau/Komplettsanierung.
- ✅ Maße geprüft? Zweimal messen (Breite & Höhe), Notfallspiel einplanen.
- ✅ Material entschieden? Stabiler Aluminium-Panzer mit PU-Schaum statt weichem PVC.
- ✅ Bedienung klar? Gurt, Kurbel oder lieber gleich Motor mit Funksteuerung?
- ✅ Einbausituation beachtet? Dämmung, Fensterlaibung, Windlast, Einbruchschutz.
- ❌ Noch unsicher? Bestellen Sie nicht „irgendwas“, nur weil es günstig ist.
Warum Rollläden so oft falsch bestellt werden
Viele sagen mir: „Ach, so ein Rollladen ist doch nur ein Kasten mit Lamellen.“ Klingt erst mal logisch. In der Praxis entscheidet aber die richtige Konfiguration darüber, ob Sie später wirklich **kühler, ruhiger und sicherer** wohnen – oder ob Sie sich jeden Tag über Klappern, Klemmen und Wärmebrücken ärgern.
Und dann kommt noch die Qual der Wahl: **Vorbaurollladen, Unterputzrollladen, runder Kasten, eckiger Kasten, Motor, Gurt, Farben, Lamellentyp…** Da steigt man schnell aus. Aber: Keine Sorge, ich gehe das Schritt für Schritt mit Ihnen durch.
Hitze, Lärm, neugierige Blicke – wogegen soll Ihr Rollladen helfen?
Bevor Sie überhaupt konfigurieren, stellen Sie sich eine einfache Frage: Was stört Sie im Alltag wirklich?
- Ist es die Sommerhitze im Dachgeschoss?
- Sind es Rollgeräusche und Autos an der Straße?
- Oder geht es Ihnen vor allem um Sichtschutz und Einbruchhemmung im Erdgeschoss?
Je klarer Ihr Ziel, desto besser können Sie **System, Material und Bedienung** auswählen. Genau da passieren die meisten Bestellfehler.
Fehler Nr. 1: Das falsche Rollladensystem gewählt
Der mit Abstand größte Patzer: Das System passt nicht zum Haus. Technisch läuft der Rollladen vielleicht, aber optisch oder bauphysikalisch ist es ein Kompromiss. Muss nicht sein.
Vorbaurollladen – die flexible Lösung für Renovierung und Nachrüstung
Wenn Sie einen bestehenden Bau haben und ohne großen Dreck und Mauerdurchbrüche nachrüsten wollen, sind Vorbaurollladen die erste Wahl.
Die Kästen werden vor das Fenster gesetzt – entweder auf die Fassade oder in die Laibung. Damit schaffen Sie eine Lösung ohne zusätzliche Wärmebrücken im Mauerwerk.
Für eine klare, moderne Optik empfehle ich Ihnen den Rollladenkasten eckig. Der 45°-Kasten wirkt schön geradlinig und passt ideal zu gedämmten Fassaden oder Fenstersanierungen im Bestand. Perfekt geeignet für den nachträglichen Einbau, wenn Sie Ihre alten Fenster nicht noch einmal anfassen wollen.
Design-Fassade? Dann spielt der Kasten eine Rolle
Sie legen Wert auf Optik, vielleicht moderne Farbakzente oder runde Formen? Dann schauen Sie sich einen Vorbaurollladen halbrund an. Der **runde Kasten** wirkt weicher und kann gezielt als Element der Fassadengestaltung eingesetzt werden.
So haben Sie nicht nur Schatten, sondern auch eine sichtbare Designlinie an der Fassade – zum Beispiel Aluminium in Anthrazit als Kontrast zu weißen Fenstern.
Unterputzrollladen – die „unsichtbare“ Lösung für Neubau
Beim Neubau oder einer großen Kernsanierung lohnt sich ein Unterputzrollladen. Hier verschwindet der Kasten in der Dämmung oder im Mauerwerk. Man sieht von außen praktisch nichts – ideal, wenn Sie eine sehr ruhige, glatte Fassadenansicht wollen.
Solche integrierte Systeme werden gern als Rollladen für Neubau eingesetzt, weil sie sich perfekt in die Fassade einbinden lassen. Viele nennen das auch „unsichtbare Rollladen“ – nur die Führungsschienen bleiben optisch sichtbar.
Merksatz vom Handwerker:
Renovierung & Nachrüstung = Vorbaurollladen. Neubau & Komplettsanierung = Unterputzrollladen.
Wenn Sie hier falsch abbiegen, zahlen Sie später doppelt – durch aufwändige Umbauten oder eine Optik, mit der Sie sich nie so richtig anfreunden.
Fehler Nr. 2: Falsch gemessen – und der Rollladen passt nicht
Jetzt kommt der Klassiker. Viele messen nur „so ungefähr“. Und wundern sich dann, wenn der Kasten die Laibung berührt, der Panzer am Fensterbankprofil schleift oder seitlich ein Spalt bleibt.
So messen Sie bei Vorbaurollläden richtig
Ich erkläre es so, wie ich es einem Nachbarn auf der Leiter erzählen würde:
- Breite: Messen Sie die lichte Breite in der Laibung oben, mittig und unten. Nehmen Sie das kleinste Maß und ziehen Sie je nach System ein wenig ab (typisch 5–10 mm), damit der Rollladen sauber läuft.
- Höhe: Messen Sie von der Fensterbank (oder unteren Laibung) bis zur Oberkante der Laibung. Denken Sie an die Kastenhöhe – der Kasten sitzt über dem Fenster und braucht Platz.
- Untergrund prüfen: Putz, WDVS (Dämmung), Beton – je nach Untergrund brauchen Sie passende Dübel und Schrauben.
Achten Sie darauf, Ihre Maße zweimal zu prüfen. Wenn Sie im Konfigurator falsche Millimeter eingeben, kann selbst der beste Hersteller den Rollladen nicht passend zaubern.
Häufige Messfehler aus der Praxis:
- Fensterbreite statt Laibungsbreite gemessen.
- Kastenhöhe bei Vorsatzmontage nicht mit eingeplant.
- Links und rechts unterschiedliche Laibungstiefen ignoriert.
- Fensterbank-Aufkantung vergessen – der Panzer stößt dann an.
Mein Tipp: Halten Sie alle Maße schriftlich fest. Machen Sie ein Handyfoto vom Fenster mit Skizze und Maßen. So behalten Sie die Übersicht, wenn Sie später im Online-Konfigurator alles eintragen.
Fehler Nr. 3: Falsches Material – der Panzer ist zu schwach
Hier wird leider am häufigsten gespart. Ein billiger PVC-Rollladenpanzer mag im ersten Jahr gut aussehen. Aber dann kommen Sonne, Hitze, Frost – und die Lamellen verziehen sich, vergilben oder reißen schneller aus den Aufhängungen.
Warum Aluminium mit PU-Schaum klar im Vorteil ist
Ich arbeite lieber mit **hochwertigen Aluminiumprofilen**, die mit **PU-Schaum (Polyurethan)** ausgeschäumt sind. Warum?
- Stabilität: Aluminium hält Windlast deutlich besser aus. Der Panzer klappert weniger und verformt sich kaum.
- Wärmedämmung: Der Schaumkern verbessert den Wärmeschutz gegenüber einfachen Lamellen. Im Winter verlieren Sie weniger Heizenergie, im Sommer bleibt es spürbar kühler.
- Langlebigkeit: UV-Strahlung setzt PVC viel stärker zu als Aluminium. Ein guter Alu-Panzer hält Jahrzehnte, nicht nur ein paar Jahre.
- Sicherheit: Für Einbrecher ist ein massiver Alu-Panzer deutlich schwerer zu überwinden als leichte Kunststofflamellen.
Wenn Sie Wert auf **Qualität, Dauerhaftigkeit und „Made in EU“** legen, sparen Sie hier bitte nicht am falschen Ende. Ein guter Rollladen ist eine Investition in Ihr Haus – keine Wegwerfware.
Fehler Nr. 4: Bedienung & Motorisierung nicht durchdacht
„Ach, Gurt reicht mir, Motor später.“ Das höre ich oft. Später ärgert man sich dann über den Kraftaufwand, besonders bei großen Elementen oder im Alter.
Welche Bedienung passt zu Ihnen?
- Gurtbedienung: Günstig, einfach, aber bei großen Flächen schwer zu bedienen. Mehr mechanischer Verschleiß.
- Kurbelbedienung: Etwas komfortabler, aber immer noch Handarbeit.
- Motorbedienung: Komfort pur. Besonders sinnvoll bei großen Fenstern, Terrassentüren, schwer zugänglichen Fenstern oder wenn Sie später Smart Home integrieren wollen.
Mit einem Motorantrieb können Sie timer- oder lichtabhängig steuern, auch Anwesenheit simulieren, wenn Sie im Urlaub sind. Die Mehrinvestition lohnt sich in den meisten Fällen deutlich.
Fehler, die ich immer wieder sehe:
- Keine Steckdose oder kein Stromanschluss am Fenster vorgesehen.
- Funksteuerung vergessen – nachträglich schwerer zu integrieren.
- Mehrere Rollläden gewünscht, aber keine Gruppensteuerung geplant.
Mein Rat: Denken Sie die Bedienung gleich mit. Ein Nachrüsten ist oft teurer und aufwändiger als von Anfang an einen guten Motor einzuplanen.
Fehler Nr. 5: Einbau-Situation, Dämmung & Windlast ignoriert
Rollläden haben nicht nur etwas mit Schatten zu tun. Sie wirken direkt auf Ihre **Fassade, Dämmung und Statik**.
Wärmebrücken & Dämmung
Bei klassischen Aufsatzkästen im Mauerwerk entsteht schnell eine schwächere Dämmzone im Bereich des Kastens. Das kann zu Kältebrücken führen. Genau deshalb greifen viele bei Sanierungen lieber zum **Vorbaurollladen**: Der Kasten sitzt außen vor der Dämmung und durchbricht diese nicht.
Bei Unterputzrollladen muss die Dämmplanung sauber ausgeführt sein. Der Kasten wird integriert, aber die Ausführung sollte so geplant werden, dass die äußere Dämmebene nicht unnötig geschwächt wird.
Windlast und Größe
Je größer das Element, desto mehr Wind „greift“ am Panzer. In sturmreichen Regionen oder bei freistehenden Häusern sollten Sie unbedingt auf:
- stabile Alu-Lamellen,
- passende Führungsschienen,
- und einen ausreichend dimensionierten Antrieb
achten. Sonst hören Sie es bei jedem Windstoß klappern – oder der Rollladen verkantet sich.
Einbruchschutz
Ein Rollladen ist kein Tresor. Aber: Ein stabiler Aluminium-Rollladenpanzer mit geeigneter Führungsschiene ist für Gelegenheits-Einbrecher eine deutlich größere Hürde als ein einfaches, offenes Fenster. Vor allem im Erdgeschoss und bei Terrassentüren sollten Sie auf Qualität setzen.
Vorbaurollladen vs. Unterputzrollladen – welche Lösung ist „Ihre“?
Fassen wir die Systeme noch einmal praktisch zusammen:
Vorbaurollladen – ideal für Renovierung und Nachrüstung
- Einsatz: Bestehende Häuser, Fenstersanierungen, nachträglicher Einbau ohne große Bauarbeiten.
- Montage: Auf die Fassade oder in die Laibung.
- Varianten:
- Vorbaurollladen mit eckigem Kasten – klare Linien, technisch universell.
- Vorbaurollladen halbrund – weiche Optik, gut für bewusste Fassadengestaltung.
- Vorteil: Kaum Wärmebrücken, einfache Montage, perfekt bei gedämmten Fassaden.
Unterputzrollladen – die unsichtbare Lösung für Neubauten
- Unterputzrollladen werden direkt in die Wand bzw. Dämmung integriert.
- Einsatz: Neubau, Komplettsanierung mit offener Fassade, wenn integrierte Systeme geplant werden.
- Optik: Der Kasten verschwindet, nur die Führungsschienen bleiben sichtbar. Ideal für eine ruhige, moderne Fassadenansicht.
Egal welches System Sie wählen: Bei Bergertech bekommen Sie **Maßanfertigung nach Ihren Vorgaben**, hochwertige Aluminiumprofile und Produktion komplett in der EU – keine Billig-Importe.
Schluss mit Standardmaßen. Konfigurieren Sie Ihren Rollladen millimetergenau.
Geben Sie Ihre Maße ein, wählen Sie Kastenform, Farbe, Bedienung – und erhalten Sie einen maßgefertigten Rollladen aus Aluminium in hochwertiger EU-Qualität.
Fazit: Investieren Sie in Ihren Wohnkomfort
Ein Rollladen ist mehr als nur „etwas Schatten“. Er schützt Ihr Zuhause vor Hitze, Kälte, Lärm und neugierigen Blicken – und erhöht nebenbei die Sicherheit. Wenn Sie die fünf typischen Fehler bei der Konfiguration vermeiden, bekommen Sie eine Lösung, an der Sie **jahrelang Freude haben**, statt sich täglich zu ärgern.
Mein Rat als Handwerksmeister: Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für die richtige Auswahl von System, Material, Maßen und Bedienung. Dann lohnt sich jeder Euro, den Sie in einen guten Rollladen investieren.
Häufig gestellte Fragen
Was muss man beim Rollladen beachten?
Achten Sie auf drei Dinge: richtige Anwendung, passende Ausführung, gute Pflege. Schließen Sie Ihre Rollläden in der kalten Jahreszeit bei Einbruch der Dunkelheit, damit die Wärmedämmung wirkt. Halten Sie bei Hitze tagsüber die Rollläden geschlossen, um die Aufheizung der Räume zu reduzieren. Und ganz wichtig: Bei starkem Wind oder Sturm den Rollladen entweder ganz öffnen oder ganz schließen, damit er nicht flattert und beschädigt wird.
Warum geht mein Rollladen nicht richtig zu?
Oft steckt ein mechanisches Problem dahinter. Typische Ursachen sind ein defekter Gurtwickler, ein gerissener Gurt oder eine blockierte Welle. Prüfen Sie, ob der Gurt ausgefranst oder gerissen ist, und tauschen Sie ihn oder den Wickler bei Bedarf aus. Kontrollieren Sie, ob die Welle frei drehbar ist und die Lamellen sauber in den Führungsschienen laufen. Klemmt der Panzer, kann schon eine schiefe Lamelle das ganze System blockieren.
Welche Nachteile haben Aufsatzrollläden?
Aufsatzrollläden sitzen direkt auf dem Fenster und werden in die Laibung eingebaut. Der Nachteil: Im Bereich des Rollladenkastens ist die Wand meist schlechter gedämmt als daneben. Dadurch entsteht eine Schwachstelle in der Gebäudehülle, die zu höheren Wärmeverlusten führen kann. Genau deshalb greifen viele Bauherren heute lieber zu gut geplanten Unterputzrollläden im Neubau oder zu Vorbaurollläden bei der Sanierung, um die Dämmebene möglichst sauber zu halten.

