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Vorbaurollladen vs. Aufsatzrollladen: Der große Vergleich für Altbauten
Kennen Sie das? Im Sommer heizt sich der Altbau auf, als hätten Sie einen Wintergarten – nur ohne Glas. Im Winter zieht es am Fenster, die Heizung läuft auf Anschlag und trotzdem ist es zugig. Und dann noch das Thema Einbruchschutz und Lärm von der Straße.
Viele Eigentümer merken genau an diesem Punkt: Ohne vernünftigen Rollladen geht es auf Dauer nicht. Aber dann stehen Sie vor der nächsten Frage: Vorbaurollladen oder Aufsatzrollladen – was passt zu Ihrem Altbau?
Ich erkläre Ihnen das heute so, wie ich es auch beim Beratungstermin auf der Baustelle machen würde. Ohne Fachchinesisch. Am Ende wissen Sie ganz genau:
- welches System sich besser für den Altbau eignet
- wo die Unterschiede bei Wärmedämmung, Optik und Montage liegen
- wann sich der Schritt zu einem Vorbaurollladen wirklich lohnt
- wann ein Aufsatzrollladen Sinn machen kann – und wann eher nicht
Das Wichtigste in Kürze:
- Für bestehende Altbau-Fenster ist der Vorbaurollladen in den meisten Fällen die bessere, flexiblere Lösung.
- Aufsatzrollladen lohnen sich eher, wenn Sie die Fenster sowieso komplett austauschen.
- Ein außen liegender Vorbaukasten verbessert oft die Wärmedämmung, weil keine Wärmebrücke über dem Fenster entsteht.
- Mit maßgefertigten Systemen wie einem Vorbaurollladen können Sie Altbaufenster millimetergenau nachrüsten – ohne Putzschäden im Innenraum.
Vorbaurollladen vs. Aufsatzrollladen – Schnell-Check für Altbauten
- ✅ Vorbaurollladen: Ideal für den nachträglichen Einbau an bestehenden Fenstern
- ✅ Wird außen montiert – keine Schäden an Tapete oder Innenputz
- ✅ Sehr gute Wärmedämmung, weil der Kasten außerhalb der warmen Gebäudehülle sitzt
- ✅ Optisch flexibel: eckiger Kasten, runder Kasten, verschiedene Farben
- ❌ Kasten ist außen sichtbar (kann aber als Designelement genutzt werden)
- ✅ Aufsatzrollladen: Wird direkt auf das Fenster gesetzt, oft bei komplettem Fenstertausch
- ✅ Kasten kann innen verkleidet werden – optisch „aus einem Guss“ mit dem Fenster
- ❌ Für Altbau ohne Fenstertausch meist ungeeignet – zu viel Aufwand, Mauerdurchbrüche, Putzarbeiten
- ❌ Häufig schlechtere Dämmung im Sturzbereich, wenn der Kasten im warmen Bereich sitzt
- ❌ In der Regel teurer in Anschaffung und Montage als einfache Vorbau-Varianten
Warum Rollläden im Altbau so ein starkes Upgrade sind
Altbauten haben Charme. Hohe Decken, dicke Wände, schöne Fensterleibungen. Aber energetisch sind viele Häuser von früher echte Problemkinder. Durch die Fenster und den Bereich darüber verlieren Sie oft am meisten Energie.
Typische Probleme ohne Rollladen
Wahrscheinlich kennen Sie einiges davon schon:
- Im Sommer knallt die Sonne auf die Scheibe – das Wohnzimmer wird zum Backofen.
- Im Winter merken Sie: vor dem Fenster ist es deutlich kälter als im Raum.
- Von der Straße dringt Lärm ins Schlafzimmer, obwohl das Fenster eigentlich geschlossen ist.
- Und bei Erdgeschosswohnungen schwingt immer die Sorge mit: Wie leicht kommt hier jemand rein?
Genau hier spielen Rollläden Ihre Stärken aus: Hitzeschutz, Wärmeschutz, Lärmschutz, Einbruchhemmung und Sichtschutz – alles in einem Bauteil.
Die Frage ist jetzt nur: Welches System passt zu einem vorhandenen Altbaufenster besser – Vorbaurollladen oder Aufsatzrollladen?
Vorbaurollladen – der Klassiker für den nachträglichen Einbau
Wenn ich in einen Altbau komme und die Fenster bleiben erst einmal drin, dann sage ich fast immer: „Machen wir einen Vorbaurollladen dran.“ Warum? Weil Sie sich damit eine Menge Baustelle im Innenraum sparen.
Was ist ein Vorbaurollladen genau?
Beim Vorbaurollladen sitzt der komplette Kasten außen vor dem Fenster – entweder auf dem Rahmen oder auf der Fassade. Der vorhandene Baukörper bleibt unangetastet. Kein Schlitz stemmen, kein Sturz aufklopfen, keine Tapete zerstören.
Für die meisten Altbauten sind vor allem zwei Varianten interessant:
- Vorbaurollladen mit Rollladenkasten eckig – die sachliche, klare Lösung, passt optisch fast überall.
- Vorbaurollladen halbrund mit rundem Kasten – ideal, wenn Sie die Fassadengestaltung etwas auflockern oder moderner wirken lassen wollen.
Wenn Sie Wert auf ein einheitliches Bild legen, können Sie damit sehr schön eine gerade oder leicht geschwungene Linie über der Fassade ziehen. Das sieht an einem sanierten Altbau oft richtig hochwertig aus.
Vorteile von Vorbaurollladen im Altbau
Wissen Sie, was für viele Hausbesitzer das stärkste Argument ist? Keine Baustelle im Innenraum.
- Einfacher nachträglicher Einbau: Ein nachträglicher Einbau ist fast immer möglich, ohne am Mauerwerk innen etwas zu zerstören.
- Bessere Dämmung: Der Kasten sitzt außen, also außerhalb der warmen Hülle. Das reduziert Wärmebrücken im Sturzbereich.
- Wärme & Hitzeschutz: Zwischen Fenster und Rollladen entsteht ein Luftpolster. Im Winter bleibt es wärmer drinnen, im Sommer heizt das Fenster nicht so auf.
- Sicherheit: Ein stabiler Aluminium-Panzer schreckt Gelegenheits-Einbrecher deutlich ab.
- Flexibilität: Sie können Motor, Funk, Smart-Home oder Gurtbedienung frei wählen – je nach Budget und Komfortwunsch.
Wenn Sie Altbaufenster haben, die konstruktiv noch in Ordnung sind, ist ein Vorbausystem mit Abstand die sauberste Lösung. Und optisch müssen Sie heute nichts mehr „verschandeln“. Mit farbigen Kästen und Schienen lässt sich das sehr harmonisch an die Fassade anpassen.
Aufsatzrollladen – warum er im Altbau oft nur Sinn macht, wenn das Fenster neu kommt
Ein Aufsatzrollladen sitzt direkt auf dem Fensterrahmen. Fenster und Rollladenkasten bilden eine Einheit und werden gemeinsam eingebaut.
Das ist bei einem Neubau oder wenn Sie sowieso alle Fenster im Altbau tauschen, oft eine gute Lösung. Da plant man das System gleich mit ein.
Wo der Aufsatzrollladen im Altbau an seine Grenzen stößt
Bei bestehenden Fenstern ist die Sache eine ganz andere. Wenn Sie einen Aufsatzkasten nachrüsten möchten, bedeutet das meistens:
- Fenster raus, neues Fenster mit Aufsatzkasten rein
- Sturz aufstemmen oder anpassen, damit das höhere Element reinpasst
- Innen- und Außenputz anarbeiten, Laibungen neu machen
- Innenverkleidung des Kastens herstellen (Gipskarton, Blende etc.)
Das ist eine richtige Baustelle, oft mit Staub in mehreren Räumen. Darum rate ich vielen Eigentümern: Nur wegen eines Rollladens würde ich im Altbau nicht auf Aufsatz gehen. Wenn Sie allerdings ohnehin neue Fenster planen, kann der Aufsatzrollladen eine Option sein. Aus energetischer Sicht muss man dann aber sehr sauber planen, damit im Sturzbereich keine Schwachstelle entsteht.
Altbau, aber Fassade neu? Dann lohnt ein Blick auf Unterputzlösungen
Manchmal ist die Ausgangslage eine andere: Die Fenster bleiben, aber die Fassade wird gedämmt und neu gemacht. Dann können integrierte Systeme interessant werden.
Ein Unterputzrollladen ist ein System, bei dem der Kasten komplett in die Dämmebene oder den Mauerwerksbereich integriert ist. Von außen sieht man später nur die kleine Revisionsklappe oder die Führungsschienen.
So etwas plane ich mit Kunden vor allem dann, wenn:
- eine neue Wärmedämmung (WDVS) angebracht wird
- die Fassade sowieso neu verputzt und gestrichen wird
- ein sehr ruhiges, modernes Fassadenbild gewünscht ist, sprich nahezu unsichtbare Rollladen
Für Neubauten sind diese integrierten Systeme Standard. Für den Altbau sind sie dann interessant, wenn gerade eine große Fassadensanierung ansteht. Sonst ist der Aufwand meistens zu hoch.
Materialqualität: Warum Aluminium im Altbau die beste Wahl ist
Ein Punkt, den viele erst merken, wenn der Rollladen einige Jahre hängt: Material ist nicht gleich Material.
Ich persönlich setze im Altbau fast immer auf Aluminium mit ausgeschäumten Profilen. Warum?
- Stabilität: Aluminium ist deutlich robuster als Kunststoff. Gerade bei größeren Altbaufenstern ein großer Vorteil.
- Langlebigkeit: UV-Belastung, Temperaturschwankungen, Sturm – ein hochwertiger Alu-Panzer steckt das locker weg.
- Wärmedämmung: Die mit PU-Schaum gefüllten Profile bringen einen echten Dämm-Effekt.
- Sicherheit: Als Einbruchhemmung ist ein sauber gefertigter Aluminium-Rollladen einfach die bessere Wahl.
Bei Herstellern wie Bergertech erhalten Sie maßgefertigte Rollläden mit genau diesen Eigenschaften, komplett in der EU gefertigt. Das merkt man an der Passgenauigkeit und am ruhigen Lauf – und später daran, dass man nach zehn Jahren nicht schon wieder über Austausch nachdenken muss.
Vorbaurollladen oder Aufsatzrollladen – was empfehle ich für Ihren Altbau?
Ich halte es klar und ehrlich:
- Sie behalten Ihre vorhandenen Fenster?
Dann ist ein Vorbaurollladen fast immer die sinnvollste Lösung. Saubere Montage, gute Dämmung, keine Innenarbeiten. - Sie tauschen die Fenster sowieso komplett?
Dann können Sie zwischen Vorbaurollladen und Aufsatzrollladen abwägen. Oft lande ich trotzdem beim Vorbau – aus Dämm- und Service-Gründen. - Sie sanieren gleichzeitig die Fassade mit Dämmung?
Dann lohnt ein Blick auf Unterputzrollladen als elegante, integrierte Lösung.
Wenn Sie Wert auf Optik legen, können Sie sehr schön mit der Form des Kastens spielen. Ein klarer, gerader Rollladenkasten eckig wirkt modern und ruhig. Ein Vorbaurollladen halbrund setzt einen weicheren Akzent und kann einem älteren Gebäude etwas Leichtigkeit geben.
Schluss mit Standardmaßen. Konfigurieren Sie Ihren Rollladen millimetergenau.
Fazit: Investieren Sie in Ihren Wohnkomfort
Ein guter Rollladen ist kein „Nice-to-have“, sondern ein echtes Bauteil für Wohnkomfort und Werterhalt. Gerade im Altbau holen Sie mit dem richtigen System aus derselben Hülle deutlich mehr heraus: weniger Hitze im Sommer, weniger Wärmeverlust im Winter, mehr Ruhe und ein besseres Sicherheitsgefühl.
Für die meisten Altbauten ist ein hochwertiger Vorbaurollladen aus Aluminium die beste Wahl. Sie bekommen Flexibilität beim Einbau, eine starke Dämmwirkung und eine Optik, die Sie an Ihr Haus anpassen können – vom eckigen Kasten bis zur runden Designlösung.
Wenn Sie Ihr Haus schon modernisieren, dann bitte nicht an der falschen Stelle sparen. Ein ordentlicher Rollladen begleitet Ihr Gebäude Jahrzehnte. Damit lohnt sich jede Stunde Planung – und jeder Euro in Qualität.
Häufig gestellte Fragen
Was ist besser, Vorbaurollladen oder Aufsatzrollladen?
Für bestehende Altbauten ist meist der Vorbaurollladen im Vorteil. Er lässt sich fast immer an vorhandene Fenster nachrüsten, ohne dass Sie innen Wände aufmachen oder groß putzen müssen. Da der Kasten außen sitzt, entsteht keine klassische Wärmebrücke über dem Fenster. So erreichen Sie häufig eine bessere Wärmedämmung als mit vielen Aufsatzlösungen, die im warmen Bereich sitzen.
Was ist besser, stranggepresst oder rollgeformt?
Wenn Sie Ihren Rollladen konfigurieren, begegnen Ihnen oft die Begriffe „stranggepresst“ und „rollgeformt“. Stranggepresste Aluminiumprofile haben eine höhere Materialstärke und sind von Anfang an stabiler. Gerade bei stark witterungsbelasteten Lagen oder erhöhtem Sicherheitsanspruch ist das ein großes Plus. Rollgeformte Profile sind leichter und oft günstiger, aber nicht ganz so widerstandsfähig wie stranggepresste.
Was ist teurer, Vorbaurollladen oder Aufsatzrollladen?
Einfachere Vorbaurollladen starten preislich bereits bei etwa 50 Euro je Meter. Für Aufsatzrollladen zahlen Sie häufig deutlich mehr – nicht selten ungefähr das Doppelte. Der höhere Preis kommt nicht nur von den Elementen selbst, sondern vor allem von der aufwendigeren Montage und den zusätzlichen Arbeiten an Fensterlaibung und Putz.

